Was bringt dir ein Balkonkraftwerk?
Wie du Erträge und Ersparnisse berechnen kannst.
Die Strompreise sind hoch, trotz oder vielleicht sogar wegen der Strompreisbremse, die immerhin bei 40 Cent pro Kilowattstunde liegt. Da träumen viele davon, energetisch autark zu sein, und nicht nur Menschen, die nachhaltig Klimaschutz betreiben wollen.
Als Mieter:in oder Eigentümer:in einer Wohnung ist es jedoch gar nicht so leicht, mal schnell eine Solaranlage aufs Dach zu packen. Selbst wenn alle zustimmen: Eine große PV-Anlage kostet viel Geld und die Warteschlangen bei Handwerksbetrieben reichen bis ins letzte Jahr. Schön, dass es da Möglichkeiten wie das Balkonkraftwerk gibt, eine Mini-PV-Anlage, die schnell und unkompliziert Ökostrom liefert, direkt in die Steckdose.
Doch rentiert sich so eine Anlage für dich und deine Wohnung? Wir zeigen dir die Faktoren, auf die du achten musst und wie du deine Erträge berechnen kannst.
Die 4 wichtigsten Faktoren – Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Es gibt einige Faktoren, die bestimmen, wie viel Erträge die Solarpanele deines Balkonkraftwerks bringen, vor allem die Lage der Wohnung und die Leistung der Mini-PV-Anlage. Zusammen mit deinem Verbrauch ermöglichen sie dir, zu berechnen, wie viel Geld du damit sparen kannst.
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Die Ausrichtung
Ganz entscheidend für die Erträge deines Balkonkraftwerks ist die Lage deines Balkons. Damit ist natürlich zuerst einmal die Himmelsrichtung gemeint, in die deine Solarpanele dann zeigen würden. Schaut dein Balkon nach Süden, bekommst du am meisten Sonne im Laufe des Tages, dafür aber vielleicht zu einer Zeit, wo du unter der Woche am wenigsten verbrauchst. In Richtung Osten hast du vor allem morgens mehr Licht und damit Energie und in Richtung Westen eher am Abend. Schaut der Balkon nach Norden, hast du die geringsten Erträge, vor allem im Winter wird dort nämlich kaum direktes Sonnenlicht auf deine Mini-PV-Anlage fallen.
Zusätzlich können noch das Geschoss und die Umgebung die Erträge beeinflussen. Ein Südbalkon im Erdgeschoss mit Bäumen davor hat verständlicherweise auch nicht die vollen Erträge. Es gilt: Je höher die Lage und umso weniger Schatten durch Gebäude oder Bäume, desto besser ist dein Solarstromertrag.
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Die geografische Lage
Nicht zu vergessen ist außerdem die geografische Lage. Sommertage sind weiter im Norden länger, haben also mehr Sonnenlichtstunden. Dafür sind die Wintertage deutlich kürzer, haben folglich weniger Sonnenlichtstunden. Je nachdem, wo eure Wohnung liegt, habt ihr dementsprechend mehr oder weniger Tageslichtstunden. Der Unterschied von Sylt zum Allgäu ist erheblich. Fast 1,5 Stunden mehr Tageslicht im Sommer und fast ebenso viel weniger Sonne im Winter. In Mitteldeutschland erzeugt man deswegen im Durchschnitt ein paar Kilowattstunden mehr als im Norden oder Süden.
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Die Leistung
Besonders die Leistung deines Balkonkraftwerks ist sehr entscheidend dafür, wie viel sauberen Strom dir die Sonne liefern kann. Typische Balkonkraftwerke liefern bei guter Lage mit einem Panel bis zu 330 Watt und mit zwei Panelen bis zu 660 Watt Leistung. Das variiert natürlich nach Tageszeit und Bewölkung. Insgesamt können so mit einer kleinen Solaranlage im Jahr ca. 250 kWh bei Nordlage und über 600 kWh bei idealer Südlage erzeugt werden.
Das kann, je nach Verbrauch, schon ein deutlicher Anteil am gesamten Verbrauch sein.
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(Zusatzfaktor) Der Verbrauch
Wann und wie viel Strom du verbrauchst, verändert zwar nicht den Ertrag deines Balkonkraftwerks, ist jedoch ein wichtiger Faktor zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit.
Denn aller Strom, den deine Solarpanele in den Sonnenstunden des Tages produzieren, sollte möglichst direkt verbraucht werden. Alles, was nicht verbraucht wird, geht nämlich ins Netz deines Stromversorgers und diese Einspeisung wird zurzeit meist noch nicht vergütet.
Heißt also: Je mehr von deinem Gesamtverbrauch tagsüber stattfindet, desto mehr sparst du.
Hast du eine hohe Grundlast durch Geräte, die den ganzen Tag angeschaltet sind oder arbeitest du sogar häufig von zu Hause aus, kommt dir mehr vom tagsüber erzeugten Solarstrom direkt zugute.
Ein paar Beispiele: Eine typische Kühl-Gefrier-Kombi in der Küche verbraucht im Jahr durchschnittlich 150 - 250 kWh. Dein WLAN-Router ist meist auch rund um die Uhr an und verbraucht so im Jahr mindestens 50 kWh.
Sogar bei Nordlage kann dein Balkonkraftwerk also tagsüber problemlos genug Strom für deinen Kühlschrank und deinen Router liefern. Arbeitest du dann noch zu Hause oder lässt deine Waschmaschine oder deinen Geschirrspüler in den Sonnenstunden laufen, anstatt nachts, kannst du die Leistung deiner Mini-PV-Anlage sehr gut ausnutzen.
Alles, was du verbrauchst, nachdem die Sonne untergegangen ist, holst du dir dann aus dem Netz deines Versorgers und zu dessen Preisen.
Erträge für dein Balkonkraftwerk berechnen, so geht's!
Zum Berechnen der Erträge deines Balkonkraftwerks musst du also deine geografische Lage kennen, damit steht dann fest, wie viele Sonnenstunden du im Jahr ungefähr hast. Die Ausrichtung deines Balkons bestimmt zusätzlich, wie viel direktes Sonnenlicht tagsüber auf deine Solarpanele fällt. Keine Sorge, nichts davon musst du selbst herausfinden. In unserem praktischen Ertragsrechner kannst du einfach deine Postleitzahl und die Himmelsrichtung deines Balkons eintragen.
(Rechnermodul einbauen? https://zunny.life/pages/ertragsrechner. Hier wenn möglich den Strompreis auf 40 Cent anpassen, um es realistischer zu machen. Auch eine Auswahl der 330 Watt und 660 Watt Anlage wäre für Kunden interessanter.)
Mit Infos aus einer großen Datenbank über alle Regionen Deutschlands ermitteln wir so die mögliche Anzahl von Sonnenstunden. In unserem Rechner kannst du außerdem die Leistung deines Balkonkraftwerks auswählen. Zusammen ergibt sich daraus der durchschnittliche Ertrag deiner Mini-PV-Anlage.
Nimmst du diese Jahresleistung und deinen üblichen Jahresverbrauch, kannst du so auch ganz einfach die Ersparnisse durch deine Solaranlage berechnen.
Ein Beispiel:
Ein Balkonkraftwerk in Mitteldeutschland mit einer Leistung von 660 Watt, nach Süden ausgerichtet, kann ca. 500 kWh im Jahr erzeugen. Das bedeutet, bei einem jährlichen Verbrauch von 2000 kWh, 25 % deines Bedarfs werden mit selbst erzeugtem Ökostrom gedeckt und deine Stromkosten sinken ebenfalls um 25 %. Was, bei im Augenblick 40 Cent pro kWh mit Strompreisbremse, 200 Euro im Jahr sind.
Aber auch mit nur halber Leistung, entweder durch eine kleinere PV-Anlage mit nur einem Panel oder durch eine Ausrichtung nach Norden, kannst du immer noch ca. 250 kWh erzeugen und damit rund 100 Euro im Jahr sparen. Das lohnt sich. Vor allem, wenn du für den Kauf deiner Anlage eine Förderung bekommen kannst, wie zum Beispiel in Berlin, wo es gerade bis zu 500 Euro für den Kauf eines nachhaltigen Balkonkraftwerks gibt.
Schau dir doch einfach deinen individuellen Ertrag in unserem Rechner an und gucke, welche Art von Balkonkraftwerk sich für dich lohnt. Eine eigene kleine Solaranlage spart nicht nur Kosten, sondern ist auch ein großer Schritt hin zu einer nachhaltigeren, eigenständigeren Energieversorgung.